• Wer braucht eine logopädische Behandlung?
LogopädInnen untersuchen und behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die organisch oder funktionell verursacht werden.

• Wie bekomme ich eine logopädische Behandlung?
Die Logopädie ist Teil der medizinischen Grundversorgung. Sie beinhaltet die Untersuchung und Behandlung krankheitsbedingter Kommunikationsstörungen, aber auch Maßnahmen zur Prävention. Die logopädische Behandlung muß von einem Arzt (je nach Störungsbild z. B. HNO, Phoniater, Pädaudiologe, Kinderarzt, Neurologe / Psychiater, Kieferorthopäde, Allgemeinmediziner, Internist) verordnet werden. Die Behandlung muss innerhalb von 14 Tagen begonnen werden. Hausbesuche müssen ebenfalls ärztlich verordnet werden.

• Zuzahlungen
Nach den Heilmittelrichtlinien beträgt der Eigenanteil der Patienten 10% der Behandlungskosten plus 10 Euro Verordnungsgebühr. Ausgenommen sind Personen unter 18 Jahren und Patienten, die von den Zuzahlungen befreit sind (bitte Befreiungsausweis der Krankenkasse vorlegen)

• Welche Ziele hat eine logopädische Behandlung?
Der Patient / die Patientin soll eine individuell befriedigende Kommunikationsfähigkeit erreichen. Das kann die Schulfähigkeit eines Kindes oder die Wiedererlangung der Berufsfähigkeit eines Erwachsenen sein. Bei manchen chronischen Krankheiten kann das Ziel aber auch sein, eine Verschlechterung der kommunikativen Fähigkeiten möglichst lange hinauszuzögern oder zu verhindern.

• Was geschieht bei einer logopädischen Behandlung?
- Untersuchung:
Zu Beginn werden, basierend auf der ärztlichen Diagnose, Artikulation, Wortschatz, Grammatik, Verstehen von Sprache, Schreib- und Leseleistungen, aber auch die Atem-, Stimm- und Schluckfunktion getestet , sowie das Kommunikations- und Problemlösungsverhalten beobachtet. Auf dieser Basis wird ein logopädischer Befund erstellt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bilden zusammen mit dem ärztlichen Befund die Grundlagen für die Auswahl der Behandlungsmethoden.

- Therapie:
Jede logopädische Therapie enthält neben spezifischen Übungen Gespräche über den Therapieverlauf und den zu erwartenden Erfolg, die Anleitung zum selbständigen Üben und bei Bedarf auch psychotherapeutische Elemente. Besondere Beachtung findet die Einbeziehung der Angehörigen in die Therapie. Im familiären Alltag entstehen häufig Konfliktsituationen, die aus Missverständnissen durch eine unzureichende Kommunikation entstehen. Beide Seiten sind im Alltag häufig hilflos und überfordert.

- Beratung:
Die logopädische Beratung beinhaltet daher die Aufklärung über Ursache und Auswirkungen der jeweiligen Kommunikationsstörung. Sie informiert über die Inhalte und den Verlauf der Behandlung und gibt gezielte Hinweise zum verbesserten Umgang im Alltag. Daraus kann auch die Vermittlung zu Selbsthilfevereinigungen oder zusätzlicher psychologischer Behandlung erwachsen. Bei Fragen zur Einschulung bzw. Wiedereingliederung in den Beruf ist häufig ein logopädisches Gutachten gefordert.

 

 

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